Jamila Afghani
– Afghanische Frauenrechtlerin –
Jamila Afghani wurde 1976 in Kabul, Afghanistan, geboren. In jungen Jahren wurde bei ihr Polio diagnostiziert. Aufgrund von Komplikationen der Krankheit verwendet sie eine Stütze zum Gehen. Als sie 14 Jahre alt war, erlitt sie während der sowjetischen Besetzung Afghanistans und des anschließenden Krieges eine sehr gefährliche Schusswunde. Nach dem Bürgerkrieg floh sie aus Kabul und ließ sich schließlich in Peshawar, Pakistan, nieder, wo sie an der Universität von Peshawar für ihren Bachelor- und Master-Abschluss studierte. Neben ihrem Studium in Peschawar arbeitete sie auch als Sozialarbeiterin mit afghanischen Flüchtlingen in den Lagern im ganzen Land. Nachdem Jamila 2001 einen Mangel an Lehrerinnen als eines der wichtigsten Hindernisse für die Bildung von Mädchen identifiziert hatte, gründete sie eine gemeinnützige Organisation namens Noor Educational and Capacity Development Organization (NECDO). NEDCO bietet Frauen und Kindern nicht nur Bildungschancen, sondern unterrichtet auch Gebärdensprache und bietet Kurse zu Geschlechterfragen und Konfliktlösungen an. Jamila schuf auch ein geschlechtsspezifisches Training für Imame in Afghanistan, um sie dabei zu unterstützen, die Rechte der Frauen aus islamischer Sicht in ihre Predigten einzubeziehen. An dem Programm sind über 6.000 Imame
beteiligt. Als Ergebnis dieser Initiative wurden Khutbas in über 20 der einflussreichsten Masjids Kabuls abgehalten. 2008 wurde sie mit dem Tanenbaum Peacemaker in Action Award ausgezeichnet. Eine wahrlich inspirierende Frau, die Stereotype durchbricht und sich aktiv für Frauenrechte einsetzt, denn, wie Jamila selbst sagte: „Ohne Frauen und ihre Rechte, gibt es keinen Frieden.“
–
📷 Elke Wetzig