Huda Sharawi

– Frauenrechtlerin und Gründerin der Frauenbewegung in Ägypten –

Im Jahre 1879 wurde Huda Sharawi in die Oberschicht Kairos geboren und wuchs im Haremsystem auf, in welchem Frauen in abgelegenen Wohnungen des Hauses eingesperrt wurden und Gesichtsschleier trugen, wenn sie nach draußen gingen. Sie erhielt zu Hause eine elitäre Ausbildung, wobei die primäre Unterrichtssprache Französisch war, lernte aber auch den Koran auf Arabisch auswendig. Sie war im Alter von 13 Jahren mit ihrem älteren Cousin Ali Sharawi verheiratet, der bereits Ende 40 war. Sieben Jahre lang lebte sie getrennt von ihm und setzte während dieser Zeit ihre Ausbildung fort. Aufgrund des Drucks ihrer Familie, versöhnte sie sich wieder mit ihm und sie bekamen zwei Kinder. 1908 half Sharawi bei der Gründung der ersten säkularen philanthropischen Organisation, die von ägyptischen Frauen betrieben wird, einer medizinischen Apotheke für benachteiligte Frauen und Kinder. Sie und ihr Mann waren starke Befürworter der Unabhängigkeit Ägyptens von Großbritannien. 1920 gründete und wurde sie Präsidentin des Zentralkomitees der Wafdistischen Frauen. Die offene Teilnahme ägyptischer Frauen an der nationalistischen Bewegung markierte einen Wendepunkt in der ägyptischen Gesellschaft. Nie zuvor hatten sich so viele Frauen öffentlich für politischen Aktivismus engagiert! Nach dem Tod ihres Mannes bemühte sich Sharawi um die Gleichstellung der Frauen. 1923 gründete sie die Ägyptische Feministische Union, die für das Frauenwahlrecht kämpften und verbesserte Bildungschancen für Mädchen und Frauen schafften. Dabei sorgte Sharawi auch für einen entscheidenden Eklat in Ägypten: Als sie von einer Konferenz nach Hause zurückkehrte, entfernte sie ihren Gesichtsschleier in einem Bahnhof in Kairo. Sie blieb für den Rest ihres Lebens Präsidentin der Ägyptischen Feministischen Union und wurde 1945 Gründungspräsidentin der Arabischen Feministischen Union.
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