Längere Wimpern, glatte Haut, volle Lippen, kantige Wangenknochen

mit Snapchat-Filtern sieht das eigene Gesicht gleich viel attraktiver aus denkt sich Lisa, die gerade erst ihren 15. Geburtstag hatte. Mehrmals täglich nutzt sie Plattformen wie Snapchat oder Instagram und macht Selfies mit unterschiedlichen Filtern – doch keines davon mit ihrem natürlichen Gesicht. Zunehmend betrachtet sie sich selbst als nicht perfekt, nicht gut genug, nicht dem Ideal auf Instagram entsprechend. Nur mit Filter kriegt sie Likes, positive Kommentare, Bestätigung, Selbstbewusstsein. Sie fühlt sich zunehmend unwohl in ihrem eigenen Körper. Mädchen sind häufiger auf sozialen Plattformen, wie beispielsweise Instagram, unterwegs als Jungen. Laut einer Studie des University College London haben sie wegen ihrer Social-Media- Nutzung mehr Probleme mit ihrem Aussehen und ein geringeres Selbstbewusstsein. Dies liegt vor allem an der Darstellung von ausschließlich positiven, schönen, gar perfekten Auszügen aus Lebensausblicken oder Körpern innerhalb dieser Netzwerke. Das positive Extrem wird dargestellt, normalisiert, und schlussendlich als Vergleichsobjekt zum eigenen Leben genutzt. Soziale Medien haben somit einen erheblichen Einfluss auf die seelische Gesundheit von Jugendlichen und dabei ist besonders auffällig, dass Mädchen deutlich öfter an Depressionen leiden als Jungen. Mädchen verbringen mehr Zeit mit Instagram, Facebook usw. als gleichaltrige Jungen: 40% der Mädchen nutzen soziale Medien mehr als drei Stunden täglich, bei den Jungen sind es lediglich ca. 20%. Hierbei weisen 75% der Befragten 14-jährigen Mädchen, die an Depressionen leiden, ein geringes Selbstbewusstsein auf. Die Jagd nach Likes und Anerkennung erzeugt einen hohen Druck und wenn die Bestätigung ausbleibt, kommt es zu Frustration und einem hohen Druck, weshalb insbesondere Instagram-NutzerInnen anfangen, ihre Bilder so zu bearbeiten, sodass sie kaum noch der Realität entsprechen, oder gar ihre Körper operieren lassen, um wie beispielsweise ein Snapchat Filter auszusehen.
Es ist allerdings wichtig für uns, euch heranwachsenden Mädels wissen zu lassen, dass ihr auch eine Realität neben dem Digitalen habt. Social Media sind Medien, in denen ihr als Jugendliche häufig Bildern von anderen Menschen ausgesetzt seid, die ihren Erfolg zur Schau stellen, beispielsweise mit „perfekten“ Körpern und einem aufregenden oder wohlhabenden Lebensstil, alles davon normalisierte Extreme, das meiste davon unerreichbar für jede Person, vieles nicht einmal authentisch und echt.


Aber Mädels – wir wollen euch zeigen, dass Makellosigkeit und Perfektionismus keine Ziele sind und ihr euch selbst lieben sollt auch wenn ihr vielleicht nicht dem „Ideal“ entspricht. Das „Perfekte“ muss kein Vergleich oder Ziel sein und „Makel“ Teil unseres Verständnisses von Schönheit.

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